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Die Wasserfassung des Schlossbergbrunnens ist einzigartig in unserer Region. Sie diente der Trinkwasserversorgung und bestand aus einem Sickerstollen, der sich bogenförmig um den Sporn des Schlossberges erstreckte. Ursprünglich hatte er eine Länge von mindestens 60 m – heute ist nur noch ein kurzes Teilstück vorhanden, das vor wenigen Jahren mühsam saniert wurde.
Aus welcher Zeit der Sickerstollen stammt ist unbekannt. Aus verlässlichen Quellen weiß man aber, dass solche Anlagen bereits im Mittelalter zur Trinkwasserversorgung von Burgen und Siedlungen gebaut wurden. Bei besonderen geologischen Verhältnissen sind einzelne Sedimentschichten des Sandsteinfelsens wasserführend. Um das Sickerwasser zu sammeln hatte man den Felsen nahezu senkrecht abgeschrotet und schmale, leicht ansteigende Sicken (Gerinne) in die Felssohle eingemeißelt. Talseitig wurde eine Sandsteinmauer errichtet um die Anlage mit großen Steinplatten abzudecken. So entstand ein Stollen der verhinderte, dass das gewonnene Wasser verschmutzt oder verdunstet.
Nachdem der Schlossbergbrunnen in den letzten Jahren versiegt war, wurde dieser wieder freigelegt und umfangreiche Sanierungsarbeiten in Gang gesetzt. Der Schlossbergbrunnen ist in seiner Anlage einzigartig in der Pfalz. Jetzt srudelt er wieder Quellwasser ... aber es gibt noch viel zu tun. Die Stadtsparkasse Kaiserslautern hat auf einen entsprechenden Antrag dem Förderverein eine Spende in Höhe von 2.000,- Euro zukommen lassen.
Herzlichen Dank an die SSK für die großzügige Unterstützung.
Die Felswände und Abbrüche sind Reste eines
ehemaligen Steinbruchs. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts
haben hier Hohenecker Bürger zum Bau
ihrer Häuser Sandsteine gebrochen und zu
Mauersteinen weiter verarbeitet. Teilweise sind
noch die Bearbeitungsspuren mit Werkzeugen
am Fels erkennbar.
Schon die Erbauer der mittelalterlichen Burg
wussten die Qualität des Sandsteinmaterials zu
schätzen und errichteten damit die stolze
Stauferburg. Für die Standortentscheidung zum
Bau der Burg Hohenecken an dieser Stelle war
auch die Verfügbarkeit eines guten Baumaterials
ohne lange Transportwege ausschlaggebend.
Auch die Oberburg selbst thront auf einem
Der hier anstehende Felsen ist als Sediment im
Trias vor etwa 225 Millionen Jahren entstanden.
Die obere Felslagerung des Schloss- und
Hirschbergs gehört zu den Buntsandsteinen der
Karlstal Felszone sK2.
1877 erließ König Ludwig II. von Bayern eine Verfügung, wonach Hohenecken, Dansenberg und Teile der Breitenau eine selbständige katholische Pfarrgemeinde Hohenecken bilden sollten.
Die erste Pfarrkirche Hohenecken – die heutige Rochuskapelle – war für die große Zahl der Gläubigen längst zu klein. Durch Kollekten und vielfältige Unterstützungen konnte am 12. März 1896 der erste Spatenstich für den Neubau der Pfarrkirche vorgenommen werden. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit erfolgte am 20. September 1897 die feierliche Einweihung der nach Plänen des Architekten Ludwig Becker aus Köln im neugotischen Stil errichteten Kirche
St. Rochus.
Die Steige, beginnend bei der Hildegardstraße wies bis zum 1. Weltkrieg Kreuzwegstationen auf. Der Abschluss dieses Weges war oben das Kreuz auf dem Ostgipfel des Schlossberges (heutiger Spielplatz), um das sich auch die Sage des vergrabenen Schatzes rankt.
1697 im Friedensvertrag von Ryswick war in Hohenecken eine Kirche verzeichnet, die schon immer den Protestanten gehörte. Dieses Kirchlein muss in den Jahren nach der Reformation nach 1565 erbaut worden sein. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Kaiserslautern am 29.9.1688 von französischen Truppen eingenommen. In dieser Zeit wird auch Burg Hohenecken unter General Bouffleur besetzt, später iedergebrannt und gesprengt. In diesen Kriegswirren wurde auch die „untere Kirch“ stark in Mitleidenschaft gezogen ...
Gottesdienste konnte man dort nicht mehr feiern. So wurde im Jahre 1747 mit Unterstützung des pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor mit dem Bau der Rochuskapelle begonnen.
Im Juli 1748 vermeldeten Franziskanermönche, dass die alte Kapelle von neuem errichtet und wiederaufgebaut worden sei –ein Indiz dafür, dass die „untere Kirch“ am gleichen Platz stand wie die heutige Rochuskapelle. Die dem Pestheiligen Rochus geweihte Kapelle steht in Erinnerung an die Pestzeit, die 1666 in Kaiserslautern grausam wütete.
Die Retzendell hat ihren Namen durch ihre besonderen klimatischen Verhältnisse - kühl, feucht aber auch sonnig - erhalten. Hier wurden in früherer Zeit Flachs- und Leinenfasern aus den Stängeln der Flachspflanze durch Tauröste gewonnen, die später zu Leintuch oder Linnen weiter verarbeitet wurden. Bei der Tauröste wird das Flachsstroh in Schwadlage auf dem Boden abgelegt und parallel ausgerichtet. Durch den Wechsel von feuchtem Tau und anschließendem Trocknen durch Sonneneinstrahlung reißt die äußere Pflanzenhaut auf. Bakterien und Pilze können so in die Stängel eindringen und zu Fasern aufspalten. In mehreren Arbeitsgängen wurden sie zu Fäden versponnen und in Leinenwebereien zu Tüchern verarbeitet.
1771 wurde in Kaiserslautern die erste Tuchfabrik gegründet mit der auf Espensteig eine große Bleiche entstand und viele Hohenecker als Leineweber in Lohn und Brot standen. Heute ist der ehedem offen gehaltene Talgrund der Retzendell zugewachsen und verwildert.